Bad Soden, Ev. Erlöserkirche (2021)

 

Entwürfe für Osterleuchter und zwei Altarleuchter

 

Die bestehenden Prinzipalstücke Altar, Lesepult und Taufständer sind insgesamt schlicht, aber harmonisch aufeinander abgestimmt. Neben den beiden Altarkerzen findet auch die Osterkerze ihren Platz auf dem Altar; die geschmiedeten dunklen Kerzenständer stören jedoch das einheitliche Erscheinungsbild. Um das Ensemble angemessen abzurunden, entstehen auf Vorschlag von Frau Pfarrerin Reidt nun Entwürfe für neue Altarkerzenhalter sowie für einen neuen Osterkerzenhalter.

Neue Version »Altar- und Osterleuchter« 08/21, Fotosimulation

 

 

Alte Version »Altar- und Osterleuchter« 07/21, Fotosimulation

 

 


In Anlehnung an die Grundfigur des Glaskunstwerks von Benedikt Werner Traut basiert der Entwurf für die Leuchter auf der einfachen Urform des Kreises. Das Material Glas wird aufgegriffen und mit Holz, dem Hauptmaterial der Prinzipalstücke, kombiniert. Mit den Vor- und Rücksprüngen an den Leuchtern werden besondere Kennzeichen der Prinzipalstücke zitiert. Dadurch entsteht ein beziehungsvoller Zusammenklang.

 

Das Ineinandergreifen der beiden Hauptmaterialien Glas und Holz symbolisiert die göttliche und die menschliche Natur Christi. Vereint stehen Glas und Holz im visuellen Spannungsfeld von Leichtigkeit und Schwere; das Glas scheint über dem Basismaterial zu schweben – oben und unten, Himmel und Erde verbinden sich, das Eine über dem Anderen als Ganzheit.

 

Verbunden werden die Materialien Glas und Holz mit geschichteten Scheiben aus gelasertem Wollfilz. Das Blau und das Orangerot des Glaskunstwerks über dem Altar wird in anderer Form aufgegriffen.

 

Getragen werden die Glaszylinder mit offener Grundfläche von ebenfalls flachen Holzzylindern gleichen Durchmessers (ca. Ø 120 mm) und einer innenliegenden, unsichtbaren Metallkonstruktion aus Edelstahl, die zentral durch beide Materialien geführt und oben über eine Ronde mit einem Kerzendorn verbunden wird. Beide oberen Metallelemente sind aus Edelstahl. Die silbrige Farbigkeit des Metalls sucht die optische Nähe zum Christusmonogramm und Christussymbol des Altarkreuzes sowie zur schlanken Rahmung des Glaskunstwerks über dem Altar.

 

5 mm starke dunkelblaue Filzgleiter unter den Leuchtern bilden gleichzeitig eine Schattenfuge aus.

 

Gegenüber den Leuchtern für die Altarkerzen ist der Osterkerzenhalter analog zur Abmessung der Osterkerze insgesamt etwas höher.


Sollte einmal Wachs auf das Glas tropfen, lassen sich die Rückstände im erkalteten Zustand entfernen. Dann lässt sich die Wachsschicht mit einem stumpfen Gegenstand aus Holz bzw. Kunststoff vorsichtig abheben. Hauchdünne Rückstände können mit heißem Wasser und Küchenpapier aufgenommen und die Fläche anschließend mit Glasreiniger oder Essigwasser gereinigt werden.


Alternativ wird eine schlichtere, farblose Variante für Osterkerzen- und Altarleuchter vorgeschlagen. Anstelle der farbigen Filzscheiben werden die mittleren Bereiche aus dem Holz des Sockels gefertigt.

 

Ein 5 mm starker anthrazitfarbener Schutzfilz bildet auch hier gleichzeitig eine Schattenfuge aus.



Gedanken zur Gestaltung des Altarraums im Sinne einer diskreten, aber wirkungsvollen Aufwertung des bestehenden Ensembles

 

Unabhängig vom Entwurf für die Kerzenleuchter wird vorgeschlagen, alle weißen, lose unter die Prinzipalstücke positionierten Filzgleiter gegen festmontierte anthrazitfarbene Gleiter auszutauschen. Dies würde das Gesamtbild beruhigen und unnötige Akzente zurücknehmen.

 

 

Es wird vorgeschlagen, die Mensa vollständig mit einer transparenten Tischplatte aus Verbundsicherheitsglas (VSG) abzudecken. Das Glas wäre nicht nur ein wiederkehrendes Element zum Glaskunstwerk, zu den Leuchtern auf dem Altar und ein Pendant zum Taufort, sondern würde außerdem die Funktion der Materialtrennung als Zwischenschicht mit dem Ziel einer permanent geschützten Oberfläche erfüllen. 

 

In einem weiteren Schritt wäre es denkbar, das Thema der Zwischenebenen auch am Altar aufzugreifen, bzw. fortzuführen. Hier könnte mit einer Lage aus farbigem Filz (5 mm), der nach Motiv ausgelasert wird, ein spannungsvoller Akzent gesetzt werden. In den letzten Abbildungen der Frontalansicht mit blau schimmernder gläserner Tischplatte wird dies allerdings nur angedeutet, kann auf Wunsch aber weiterverfolgt und ausgearbeitet werden.

 

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, eine ebensolche Trennung zwischen Altarkreuz und Holzsockel vorzunehmen. Ein Glas als Zwischenebene würde mit wenig Aufwand ein schönes, optisch leichtes Detail hervorrufen.     

 


Bei dem gemeinsamen Ortstermin mit Frau Pfarrerin Reidt ist aufgefallen, dass der gläserne Ring aus bläulichem Parsolglas nur lose auf dem Taufgestell liegt. Das einfache Glas ist geschnitten und nur rauh angeschliffen, der innere Ring weist eine Vielzahl von Ausflinsungen auf, die bei Belastung zu unkontrolliertem Glasbruch führen können. Hier könnte ein neuer gläserner Ring aus VSG mit entsprechenden Lochbohrungen zur Befestigung am Taufgestell für deutlich mehr Sicherheit sorgen.

 

 

Ansichten und Farben können sich noch geringfügig ändern. Modifikationen behalten wir uns vor. Die Farbgenauigkeit variiert je nach Bildschirmeinstellung/Monitor und kann sich von der tatsächlichen Farbigkeit unterscheiden.